Der Nachwuchs für Vinylliebhaber will gefördert werden. Der Trend für den steigenden Verkauf von Schallplatten belegt dies nur. Make2play (m2p) hat einen Bausatz für Kinder entwickelt, mit dem man auch tatsächlich Schallplatten abspielen kann.
D-Jay – Bausatz für Schallplattenspieler
Die Musik kommt aus einem aufgesetzten Trichter, nach dem Prinzip eines Phonoautographen. Zielgruppe sind Kinder ab 8 Jahren. Weihnachten rückt schließlich auch immer näher. Hier ein Video dazu.
Vinyl is back! Revive sounds from a different era with this simple record player, composed of a turntable, arm with a needle and an amplifier. It may seem unreal but you’ll be assembling one. In 1856 a machine called phonautograph was built to drew sound waves over a drum blackened with smoke and allowed recordings but not play them. Years later, was created the first phonograph, a device that evolved into the current turntable.
Neben dem Plattenspielerbausatz bietet m2p u.a. auch Bausätze für Morse-Telegraphen, Fernrohre oder Megaphone an.
Discogs stellt mal wieder die 30 teuersten Schallplatten und CDs vor. Im Monat August dominierten Originalpressungen die Top 5. Auf Platz 1 landete der UK Release Swaddling Songs der Folkrock-Band Mellow Candle, welcher für 1875.00 $ den Besitzer wechselte. Mellow Candle war das einzige Album der Band, welches 1972 auf dem Dream Label erschien. Wikipedia verrät außerdem:
Die LP und die beiden Singles zählen heute zu den gesuchtesten Raritäten aus dem Bereich Folkrock. Mittlerweile gibt es aber mehrere Nachpressungen auf CD oder LP.
Unter den 30 teuersten Scheiben befindet sich wie gewohnt überwiegend Vinyl, aber auch eine CD Single Collection von Madonna hat es mit stolzen 811.00 $ auf Platz 16 geschafft.
Hier sind die Top 5 des Monats August 2014. Die vollständige Liste findet Ihr mit einem Klick auf das Bild.
In der Nacht von Montag auf Dienstag lief auf ARTE die Dokumentation Vinylmania. In der ARTE Mediathek kann der sehenswerte Film noch einige Tage gestreamt werden. Mit einem Klick auf das Bild kommt ihr zur Doku.
Vinylmania in der ARTE Mediathek
Beschreibung:
Von Tokio bis New York, London, Paris und Prag begegnet man dem rätselhaften Stamm der Sammler, DJs, Musiker und Künstler. Es gibt wieder Geschäfte, in denen sich Leidenschaft in Fieber verwandelt und eine Fabrik, die wieder Millionen Scheiben presst – die Schallplatte ist zurück und das leise Knistern ist wieder da! Woher kommt dieses Revival der totgesagten schwarzen Scheibe?
Was entdecken junge Leute an der Schallplatte, die zwar nie ganz weg war, aber doch eher als Relikt für unverbesserliche Nostalgiker galt? Nun will so mancher der Jugendlichen, die mit unendlich reproduzier- und kopierbaren Musikdateien aufgewachsen sind, dem sinnlichen und emotionalen Geheimnis dieser zerbrechlichen Scheibe näher kommen. Was die Schallplatten-Maniacs immer wussten: „Vinyl doesn’t die“, wird jetzt von denen bestätigt, die Schallplatten cool finden.
Paolo Campana, Autor und Regisseur von „Vinylmania“, ist selbst DJ, die Platten sind sein Handwerkszeug und seine große Liebe. Und allabendlich kommt er mit jungen Leuten ins Gespräch, die sich über die Generationen hinweg für die Geschichten interessieren, die Plattenfans, Musiker und Künstler mit dem Objekt ihrer Begierde verbindet. Natürlich ist das Revival der Schallplatte kein Massenphänomen – wohl aber eines, das eine große Sehnsucht nach Sinnlichkeit zum Ausdruck bringt. Denn im Gegensatz zu einer MP3-Datei kann man die Platte anfassen, scratchen und mit einem stilechten Cover versehen. Und vor allem verbinden sich mit der Scheibe für diejenigen, die mit ihr aufgewachsen sind, häufig die wichtigen Geschichten des Lebens.
„Vinylmania“ macht sich auf die Suche nach der alten und neuen Leidenschaft für dieses Objekt und legt die Welt der Vinylisten in 33 1/3 Umdrehungen pro Minute noch einmal neu auf.
Ein Musikvideo auf einer Schallplatte speichern und abspielen. Klingt unmöglich? Ist jedoch machbar.
Die Single der Solo-Veröffentlichung des Musiker und Komiker Chris Sievey, später bekannt als Frank Sidebottom, von der Punkband The Freshies mit dem Titel Camouflage hatte ein solches Feature. Statt einen weiteren Song auf die B-Seite zu packen, fanden sich dort drei Computerprogramme.
The Freshies – Camouflage
Man konnte das Video natürlich nicht direkt von der Vinylplatte abspielen. Vorher musste man die Klänge erstmal auf eine Datasette überspielen. Mit dieser konnten die Programme auf dem Sinclar ZX81 ausgeführt werden. Die ersten zwei Programme waren Versionen eines Spieles namens Flying Train, das dritte Programm war schließlich das Musikvideo, welches man hier, von einem Fan aufgenommen und überholt, sehen kann:
Ein Auszug der Videobeschreibung des YouTube-Users soundhog09 verdeutlicht, wie kompliziert der Vorgang war:
[…]The third file was an animated (albeit very basic, and BASIC) pop video for the song on Side-A. I’d seen this demonstrated on TV some time after its release, possibly on Whistle Test, alongside Pete Shelley’s XL-1 which came out slightly later. I never tracked a copy of the record down at the time. Nearly 30 years later, I found an unplayed copy, so set to work.
Quite a few people experimented with cutting computer data tones into vinyl, or even flexidiscs, in the early 1980s. The success rate of loading any of these was pretty bloody dismal, and there are letters/articles bemoaning that fact in several of the computer magazines of the day. One scratch, mark or even a bad mastering/cutting job at the pressing plant would scupper everything. In this case, even though the record was effectively new, it still needed a good clean (using PVA glue) to remove some muck lodged in the groove before I could get a good enough recording of the data with no odd noises, pops or clicks. I then had to filter off the unwanted frequencies at either end, fiddle with the levels and blah blah blah.
The program had to be run on an emulator on the PC, as my ZX81’s 16K RAM pack went missing in the last ice age. The visuals didn’t sync up with the music at all, probably as a result of this, so I chopped, stretched and edited it all over to (hopefully) fit properly, as Mr. Sievey had intended. It may not be the most sophisticated bit of computer animation you’ll see today, but this was visionary stuff nonetheless… You know it is. It really is.
Der Absatz von Schallplatten in Österreich 2013 ist um 25 Prozent gestiegen. Das Marktvolumen liegt im Nachbarland bei 2,5 Millionen Euro.
Seit wir diesen Blog gestartet haben, schreiben wir nicht nur regelmäßig über das schwarze Gold und seine Besonderheiten, sondern auch davon, dass der Verkauf von Vinylschallplatten seit einigen Jahren langsam aber stetig wieder wächst. Dies war nicht nur in Deutschland und in den USA der Fall.
Der Absatz von Vinyl ist in Österreich 2013 um 25 Prozent gestiegen, das Marktvolumen liegt bei 2,5 Millionen Euro. Das gab der Musikwirtschaftsverband IFPI am Dienstagabend bei einer Pressekonferenz in Wien bekannt. Weiterhin sei geplant eine Aktion namens Playvinyl, welche die Schallplatte weiter bewerben solle, ins Leben zu rufen. Es sei ein eigener Webauftritt geplant, die Konsumenten will man besonders über soziale Netzwerke erreichen. Vinylfreunde können sich somit online über den spezialisierten Fachhandel und Veröffentlichungen informieren. Zudem kündigte die IPFI eine Plakatkampagne, PR-Artikel zur Imagebildung (Taschen, T-Shirts, etc.) und Kooperationen mit dem Record Store Day und der deutschen Plattenladenwoche an.
Die CD hingegen verliert zunehmend an Boden. Je jünger die Zielgruppe, desto weniger erfahre die CD noch Wertschätzung, hieß es. Die Disc wird als pragmatischer Träger digitaler Informationen gesehen, „der zum banalen Alltagsartikel geworden ist und dem es zunehmend an ‚Sexyness‘ mangelt“, so die IFPI. Man fördere zwar im Digitalzeitalter digitale Formate, aber eben auch die Schallplatte.