Trendreport Musikindustrie 2013 in Deutschland: physische Tonträger stabil

ifpi_logoDer Bundesverband Musikindustrie veröffentlichte diese Woche einen ersten Trendreport des deutschen Musikmarktes für das vergangene Jahr. Anders als in den meisten anderen Ländern (wir berichteten u.a. über den Markt in den USA und GB) sei das Geschäft mit physischen Tonträgern hierzulande nicht abgestürzt. Dieser sei mit einem moderaten Rückgang von rund 2 Prozent relativ stabil gewesen. Der Umsatz stieg aus dem Verkauf physischer Tonträger, Downloadmarkt und Musikstreaming nach ersten Einschätzungen um rund 1 Prozent auf etwa 1,45 Milliarden Euro. Insbesondere der digitale Markt glänzte mit einem Zuwachs von 12 Prozent.

Das Ergebnis bestätige den Trend, den der Verband zum ersten Halbjahr veröffentlicht habe. Wir warten weiter gespannt auf den vollständigen, detaillierten Jahresbericht der Musikindustrie in Zahlen 2013.

Zum aktuellen Pressebericht geht es hier.

Zahlen der Musikindustrie: USA und GB in 2013

VinylEs war zu erwarten: der Boom des Streaming-Markts von Spotify & Co. kratzt an den Erlösen über Download-Verkäufe. Die Musikverkäufe über Downloads nahmen im vergangenen Jahr ab, Streaming legte deutlich zu.

Auch bei den physischen Tonträgern ging es abwärts: einzig die Schallplatte legte erneut zu. 2013 wurden in den USA sechs Millionen Vinyl-Platten verkauft: 1,5 Millionen mehr als im Vorjahr. Neben Haptik und Klang hat die Schallplatte einen weiteren Vorteil: In vielen Fällen liegt dem Album ein Download-Code für die MP3-Version des Albums bei.

Der Anteil an CD-Verkäufen betrug in den USA im Jahr 2013 nur noch 59 Prozent, was ein Minus von 14 Prozent, verglichen zum Vorjahr, bedeutet.

Ähnliche Situation in Großbritannien. Dort sind die Gesamtumsätze nur marginal im 0,5 Prozent gesunken, was vor allem am Streaming-Markt lag: dieser macht mittlerweile 10 Prozent des Marktes aus. 2013 wurden in Großbritannien insgesamt 7,4 Milliarden Tracks gestreamt – doppelt so viele wie 2012.

Auch dort galt: der Verkauf von CDs sank (Minus 12,8 Prozent zum Vorjahr), der Absatz von Vinyl hat sich verdoppelt und kam auf 781.000 verkaufte Einheiten.

Weitere Informationen in den Quellen: Musikmarkt (US Markt), tonspion.de, Musikmarkt (GB Markt)

Das Streaming auch hierzulande immer mehr an Bedeutung gewinnt, belegt auch die Entscheidung, Musikstreamings zukünftig Teil der Offiziellen Deutschen Charts sein zu lassen. Wir sind gespannt auf die Zahlen de Jahres 2013 der Musikindustrie aus Deutschland und informieren, sobald der Bundesverband der Musikindustrie diese liefert. Die Deutschen blieben in den vergangenen Jahren physischen Tonträgern ja treuer als in anderen Ländern. Was wir als Medienhersteller natürlich begrüßen und unterstützen. 🙂

Videomarkt in Deutschland bis zum 3. Quartal 2013

Blu-ray Disc boomtDer deutsche Videomarkt glänzt mit Zuwachs. Besonders erfolgreich zeigen sich hierbei die Verkaufszahlen der Blu-ray Disc. Aus einer Pressemitteilung des Bundesverband Audiovisuelle Medien (BVV) geht hervor, dass der Videomarkt einen bisherigen Rekordumsatz in Höhe von 1,145 Mrd EUR für die ersten neun Monate diesen Jahres erreichte. Verglichen mit den Einnahmen aus dem gleichen Zeitraum im Jahr 2012, die mit Video-Verkauf und -Verleih generiert wurden, ist dies ein Plus von sechs Prozent.

Der DVD-Verkaufsumsatz aus den ersten drei Quartalen war mit 619 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr mit 628 Mio. EUR leicht rückläufig. Dagegen stieg der Blu-ray-Umsatz im gleichen Zeitraum von 206 Mio. Euro um 28% auf 265 Mio. Euro Umsatz. Der Trend, dass sich die Verhältnisse zwischen DVD und Blu-ray verschieben, hält somit an.

Auch Electronic Sellthrough (EST) und Video on Demand (VoD) haben weiter an Marktanteilen zulegen können. Der digitale Verkauf stieg um +22% von 31 Mio. Euro auf 38 Mio. Euro in 2013. Diese kommen inzwischen auf 10% der Gesamtumsätze. Gerade im Digitalgeschäft wird deutlich zwischen Kauf- und Leihmarkt unterschieden.

Während im Kaufmarkt noch 96% der Umsätze auf physische Medien wie DVD und Blu-ray entfallen, konnten im Verleih VoD-Angebote bereits ein Drittel der Umsätze für sich beanspruchen. Das physische Verleihgeschäft mit DVDs und Blu-rays ist um sechs Prozent gesunken, konnte jedoch ingesamt vom digitalen Leihgeschäft aufgefangen werden. „Die Umsätze der Digitalanbieter werden stetig weiter steigen“, so der BVV-Vorstandsvorsitzende Dirk Lisowky, erwähnt jedoch, dass der überwiegende Anteil der Digitalanbieter keine FFA-Abgaben entrichten.

Untenstehende Grafik zeigt die gesamten Umsätze im Videomarkt in Deutschland in der Gegenüberstellung von Januar bis September in den Jahren 2012 und 2013.

Umsätze im Videomarkt in Deutschland 2013
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Blu-ray-Markt 2013 in Deutschland erfolgreich

Blu-ray Herstellung Die deutschen Verbraucher stehen auf das physische Medium. Nach wie vor ist die CD hierzulande sehr gefragt und auch die Blu-ray Disc erfreut sich großer Beliebtheit. Bis zum Ende des Jahres 2013 wird ein Gesamtumsatz von 463,2 Millionen Euro erwartet und somit würde der Umsatz um 39,5% im Vergleich zum Vorjahr ansteigen.

Laut Angaben der britischen Marktforscher von IHS Electronics & Media ist die Blu-ray in Deutschland europaweit am erfolgreichsten. Das Londoner Marktforschungsinstitut ist der Ansicht, dass sich diese Entwicklung in den nächsten Jahren fortsetzen wird. Bis zum Jahr 2017 wird von den Analysten einen Anteil von 44,1% der in Deutschland abgesetzten BDs. Der zweitstärkste Blu-ray-Markt in Europa ist derzeit Großbritannien, gefolgt von Frankreich. Bereits im August berichteten wir vom Vormarsch der Blu-ray Disc.

Die Informationen (auf Englisch) beruhen aus Informationen des Online-Magazins DVD and beyond.

 

Amazon verzeichnet kräftige Umsatzsteigerungen bei Schallplatten.

Um sagenhafte 745 Prozent konnte Amazon UK den Schallplatten-Absatz seit 2008 steigern. Studiert man folgende Grafik, lässt sich feststellen, dass insbesondere Fans der Rockmusik dem „schwarzen Gold“ zugeneigt sind. Dieses Genre macht immerhin über 50 Prozent aller Vinyl-Verkäufe im vergangenen Jahr aus. Interessant sind auch die Top 20 aller Schallplattenverkäufe, welche seit 1999 über den virtuellen Ladentisch in Großbritannien gingen.

Amazon Chart

Seit Anfang diesen Jahres betreibt Amazon den Dienst Autorip, der das Geschäft mit Schallplatten zusätzlich ankurbeln könnte. Über Autorip können Käufer von CDs, Kassetten und eben Schallplatten, das entsprechende Werk zusätzlich und kostenlos als MP3 beziehen. Ein interessanten Artikel zu Autorip hat übrigens der Heise-Verlag veröffentlicht. Weitere Infos bekommt ihr direkt auf der entsprechenden Amazon-Seite.