Discogs – Die teuersten Vinyl-Schallplatten im September 2014

Vinyl als Wertanlage
Monatlich stellt Discogs 30 Tonträger vor, für die Fans besonderer Sammler-Editionen tief in die Tasche griffen. Im September schmücken Box Sets, 70er Jahre Raritäten und große Namen die Liste.

Für sage und schreibe 3.130 $ wechselte eine Live Box mit 6 CDs der Band Coil den Besitzer. Die Pioniere experimenteller Musik im Bereich Industrial, Noise und Neofolk ist bekannt für ihre stark limitierten Kuriositäten. Von der verkauften Box, welche unter anderem handgezeichnete Designs und Autogramme von John Balance beinhalten,  sind lediglich 23 Kopien im Umlauf. Jedes Exemplar ist ein Einzelstück.

Der zweite Platz, für 2.250 $ verkauft, geht an das Black Album von Prince. Das hier verkaufte US-Release auf grau-schwarzem marmoriertem Vinyl  war streng limitiert auf 50 Exemplare. Jede Platte wurde auf Seite 1 in Gold geprägt und nummeriert.

Auf Platz 3 schaffte es im September die kolossale Holz-Vinylbox mit nicht weniger als 33 Schallplatten von den Toten Hosen. In der 2010 veröffentlichten Compilation-Box befinden sich alle Alben der Band, die sie seit 1983 veröffentlichten. Die von Hand gefertigten Sammler-Editionen aus Buchenholz sind weltweit auf nur 1000 Stück limitiert. Jede Box wurde von den Bandmitgliedern signiert. Die 15 Kilo schwere Deluxe-Version, wurde 2010 im Online-Shop der Band für 380 € verkauft und war natürlich schnell vergriffen. Einem Fan war das Sammlerstück nun 1.654 $ (umgerechnet ca. 1.327 €) wert.

Weitere teuer verkaufte Schallplatten und Boxsets in der Top 30 sind unter anderem von The Beatles, Pink Floyd, Can, Oasis, U2 und Genesis. Hier die Top 5 des Monats September 2014. Die vollständige Liste findet Ihr mit einem Klick auf das Bild.

September Discogs

Discogs – die teuersten Scheiben im August 2014

Vinyl als Wertanlage

Discogs stellt mal wieder die 30 teuersten Schallplatten und CDs vor. Im Monat August dominierten Originalpressungen die Top 5. Auf Platz 1 landete der UK Release Swaddling Songs der Folkrock-Band Mellow Candle, welcher für 1875.00 $ den Besitzer wechselte. Mellow Candle war das einzige Album der Band, welches 1972 auf dem Dream Label erschien. Wikipedia verrät außerdem:

Die LP und die beiden Singles zählen heute zu den gesuchtesten Raritäten aus dem Bereich Folkrock. Mittlerweile gibt es aber mehrere Nachpressungen auf CD oder LP.

Unter den 30 teuersten Scheiben befindet sich wie gewohnt überwiegend Vinyl, aber auch eine CD Single Collection von Madonna hat es mit stolzen 811.00 $ auf Platz 16 geschafft.

Hier sind die Top 5 des Monats August 2014. Die vollständige Liste findet Ihr mit einem Klick auf das Bild.

Discogs August - Top 5

Discogs August – Top 5

Doku Vinylmania in der ARTE Mediathek

In der Nacht von Montag auf Dienstag lief auf ARTE die Dokumentation Vinylmania. In der ARTE Mediathek kann der sehenswerte Film noch einige Tage gestreamt werden. Mit einem Klick auf das Bild kommt ihr zur Doku.

Vinylmania in der ARTE Mediathek

Vinylmania in der ARTE Mediathek

Beschreibung:

Von Tokio bis New York, London, Paris und Prag begegnet man dem rätselhaften Stamm der Sammler, DJs, Musiker und Künstler. Es gibt wieder Geschäfte, in denen sich Leidenschaft in Fieber verwandelt und eine Fabrik, die wieder Millionen Scheiben presst – die Schallplatte ist zurück und das leise Knistern ist wieder da! Woher kommt dieses Revival der totgesagten schwarzen Scheibe?

Was entdecken junge Leute an der Schallplatte, die zwar nie ganz weg war, aber doch eher als Relikt für unverbesserliche Nostalgiker galt? Nun will so mancher der Jugendlichen, die mit unendlich reproduzier- und kopierbaren Musikdateien aufgewachsen sind, dem sinnlichen und emotionalen Geheimnis dieser zerbrechlichen Scheibe näher kommen. Was die Schallplatten-Maniacs immer wussten: „Vinyl doesn’t die“, wird jetzt von denen bestätigt, die Schallplatten cool finden.

Paolo Campana, Autor und Regisseur von „Vinylmania“, ist selbst DJ, die Platten sind sein Handwerkszeug und seine große Liebe. Und allabendlich kommt er mit jungen Leuten ins Gespräch, die sich über die Generationen hinweg für die Geschichten interessieren, die Plattenfans, Musiker und Künstler mit dem Objekt ihrer Begierde verbindet. Natürlich ist das Revival der Schallplatte kein Massenphänomen – wohl aber eines, das eine große Sehnsucht nach Sinnlichkeit zum Ausdruck bringt. Denn im Gegensatz zu einer MP3-Datei kann man die Platte anfassen, scratchen und mit einem stilechten Cover versehen. Und vor allem verbinden sich mit der Scheibe für diejenigen, die mit ihr aufgewachsen sind, häufig die wichtigen Geschichten des Lebens.

„Vinylmania“ macht sich auf die Suche nach der alten und neuen Leidenschaft für dieses Objekt und legt die Welt der Vinylisten in 33 1/3 Umdrehungen pro Minute noch einmal neu auf.

Musikvideo auf Vinyl als B-Seite

Sinclair ZX81 programmes

Sinclair ZX81 programmes

Ein Musikvideo auf einer Schallplatte speichern und abspielen. Klingt unmöglich? Ist jedoch machbar.

Die Single der Solo-Veröffentlichung  des Musiker und Komiker Chris Sievey, später bekannt als Frank Sidebottom, von der Punkband The Freshies mit dem Titel Camouflage hatte ein solches Feature. Statt einen weiteren Song auf die B-Seite zu packen, fanden sich dort drei Computerprogramme.

The Freshies - Camouflage

The Freshies – Camouflage

Man konnte das Video natürlich nicht direkt von der Vinylplatte abspielen. Vorher musste man die Klänge erstmal auf eine Datasette überspielen. Mit dieser konnten die Programme auf dem Sinclar ZX81 ausgeführt werden. Die ersten zwei Programme waren Versionen eines Spieles namens Flying Train, das dritte Programm war schließlich das Musikvideo, welches man hier, von einem Fan aufgenommen und überholt, sehen kann:

Ein Auszug der Videobeschreibung des YouTube-Users soundhog09 verdeutlicht, wie kompliziert der Vorgang war:

[…]The third file was an animated (albeit very basic, and BASIC) pop video for the song on Side-A. I’d seen this demonstrated on TV some time after its release, possibly on Whistle Test, alongside Pete Shelley’s XL-1 which came out slightly later. I never tracked a copy of the record down at the time. Nearly 30 years later, I found an unplayed copy, so set to work.

Quite a few people experimented with cutting computer data tones into vinyl, or even flexidiscs, in the early 1980s. The success rate of loading any of these was pretty bloody dismal, and there are letters/articles bemoaning that fact in several of the computer magazines of the day. One scratch, mark or even a bad mastering/cutting job at the pressing plant would scupper everything. In this case, even though the record was effectively new, it still needed a good clean (using PVA glue) to remove some muck lodged in the groove before I could get a good enough recording of the data with no odd noises, pops or clicks. I then had to filter off the unwanted frequencies at either end, fiddle with the levels and blah blah blah.

The program had to be run on an emulator on the PC, as my ZX81’s 16K RAM pack went missing in the last ice age. The visuals didn’t sync up with the music at all, probably as a result of this, so I chopped, stretched and edited it all over to (hopefully) fit properly, as Mr. Sievey had intended. It may not be the most sophisticated bit of computer animation you’ll see today, but this was visionary stuff nonetheless… You know it is. It really is.

Quelle: us vs. th3m

Vinylboom in Österreich – Absatzsteigerung um 25 Prozent

Vinyl als Wertanlage
Der Absatz von Schallplatten in Österreich 2013 ist um 25 Prozent gestiegen. Das Marktvolumen liegt im Nachbarland bei 2,5 Millionen Euro.

Seit wir diesen Blog gestartet haben, schreiben wir nicht nur regelmäßig über das schwarze Gold und seine Besonderheiten, sondern auch davon, dass der Verkauf von Vinylschallplatten seit einigen Jahren langsam aber stetig wieder wächst. Dies war nicht nur in Deutschland und in den USA der Fall.

Der Absatz von Vinyl ist in Österreich 2013 um 25 Prozent gestiegen, das Marktvolumen liegt bei 2,5 Millionen Euro. Das gab der Musikwirtschaftsverband IFPI am Dienstagabend bei einer Pressekonferenz in Wien bekannt. Weiterhin sei geplant eine Aktion namens Playvinyl, welche die Schallplatte weiter bewerben solle, ins Leben zu rufen. Es sei ein eigener Webauftritt geplant, die Konsumenten will man besonders über soziale Netzwerke erreichen. Vinylfreunde können sich somit online über den spezialisierten Fachhandel und Veröffentlichungen informieren. Zudem kündigte die IPFI eine Plakatkampagne, PR-Artikel zur Imagebildung (Taschen, T-Shirts, etc.) und Kooperationen mit dem Record Store Day und der deutschen Plattenladenwoche an.

Die CD hingegen verliert zunehmend an Boden. Je jünger die Zielgruppe, desto weniger erfahre die CD noch Wertschätzung, hieß es. Die Disc wird als pragmatischer Träger digitaler Informationen gesehen, „der zum banalen Alltagsartikel geworden ist und dem es zunehmend an ‚Sexyness‘ mangelt“, so die IFPI. Man fördere zwar im Digitalzeitalter digitale Formate, aber eben auch die Schallplatte.

Quellen: orf.at / wirtschaftsblatt.at