Doku Vinylmania in der ARTE Mediathek

In der Nacht von Montag auf Dienstag lief auf ARTE die Dokumentation Vinylmania. In der ARTE Mediathek kann der sehenswerte Film noch einige Tage gestreamt werden. Mit einem Klick auf das Bild kommt ihr zur Doku.

Vinylmania in der ARTE Mediathek

Vinylmania in der ARTE Mediathek

Beschreibung:

Von Tokio bis New York, London, Paris und Prag begegnet man dem rätselhaften Stamm der Sammler, DJs, Musiker und Künstler. Es gibt wieder Geschäfte, in denen sich Leidenschaft in Fieber verwandelt und eine Fabrik, die wieder Millionen Scheiben presst – die Schallplatte ist zurück und das leise Knistern ist wieder da! Woher kommt dieses Revival der totgesagten schwarzen Scheibe?

Was entdecken junge Leute an der Schallplatte, die zwar nie ganz weg war, aber doch eher als Relikt für unverbesserliche Nostalgiker galt? Nun will so mancher der Jugendlichen, die mit unendlich reproduzier- und kopierbaren Musikdateien aufgewachsen sind, dem sinnlichen und emotionalen Geheimnis dieser zerbrechlichen Scheibe näher kommen. Was die Schallplatten-Maniacs immer wussten: „Vinyl doesn’t die“, wird jetzt von denen bestätigt, die Schallplatten cool finden.

Paolo Campana, Autor und Regisseur von „Vinylmania“, ist selbst DJ, die Platten sind sein Handwerkszeug und seine große Liebe. Und allabendlich kommt er mit jungen Leuten ins Gespräch, die sich über die Generationen hinweg für die Geschichten interessieren, die Plattenfans, Musiker und Künstler mit dem Objekt ihrer Begierde verbindet. Natürlich ist das Revival der Schallplatte kein Massenphänomen – wohl aber eines, das eine große Sehnsucht nach Sinnlichkeit zum Ausdruck bringt. Denn im Gegensatz zu einer MP3-Datei kann man die Platte anfassen, scratchen und mit einem stilechten Cover versehen. Und vor allem verbinden sich mit der Scheibe für diejenigen, die mit ihr aufgewachsen sind, häufig die wichtigen Geschichten des Lebens.

„Vinylmania“ macht sich auf die Suche nach der alten und neuen Leidenschaft für dieses Objekt und legt die Welt der Vinylisten in 33 1/3 Umdrehungen pro Minute noch einmal neu auf.

Musikvideo auf Vinyl als B-Seite

Sinclair ZX81 programmes

Sinclair ZX81 programmes

Ein Musikvideo auf einer Schallplatte speichern und abspielen. Klingt unmöglich? Ist jedoch machbar.

Die Single der Solo-Veröffentlichung  des Musiker und Komiker Chris Sievey, später bekannt als Frank Sidebottom, von der Punkband The Freshies mit dem Titel Camouflage hatte ein solches Feature. Statt einen weiteren Song auf die B-Seite zu packen, fanden sich dort drei Computerprogramme.

The Freshies - Camouflage

The Freshies – Camouflage

Man konnte das Video natürlich nicht direkt von der Vinylplatte abspielen. Vorher musste man die Klänge erstmal auf eine Datasette überspielen. Mit dieser konnten die Programme auf dem Sinclar ZX81 ausgeführt werden. Die ersten zwei Programme waren Versionen eines Spieles namens Flying Train, das dritte Programm war schließlich das Musikvideo, welches man hier, von einem Fan aufgenommen und überholt, sehen kann:

Ein Auszug der Videobeschreibung des YouTube-Users soundhog09 verdeutlicht, wie kompliziert der Vorgang war:

[…]The third file was an animated (albeit very basic, and BASIC) pop video for the song on Side-A. I’d seen this demonstrated on TV some time after its release, possibly on Whistle Test, alongside Pete Shelley’s XL-1 which came out slightly later. I never tracked a copy of the record down at the time. Nearly 30 years later, I found an unplayed copy, so set to work.

Quite a few people experimented with cutting computer data tones into vinyl, or even flexidiscs, in the early 1980s. The success rate of loading any of these was pretty bloody dismal, and there are letters/articles bemoaning that fact in several of the computer magazines of the day. One scratch, mark or even a bad mastering/cutting job at the pressing plant would scupper everything. In this case, even though the record was effectively new, it still needed a good clean (using PVA glue) to remove some muck lodged in the groove before I could get a good enough recording of the data with no odd noises, pops or clicks. I then had to filter off the unwanted frequencies at either end, fiddle with the levels and blah blah blah.

The program had to be run on an emulator on the PC, as my ZX81’s 16K RAM pack went missing in the last ice age. The visuals didn’t sync up with the music at all, probably as a result of this, so I chopped, stretched and edited it all over to (hopefully) fit properly, as Mr. Sievey had intended. It may not be the most sophisticated bit of computer animation you’ll see today, but this was visionary stuff nonetheless… You know it is. It really is.

Quelle: us vs. th3m

Halbjahresbilanz 2014 – Musikmarkt in den USA

Der US-Branchenverband Recording Industry Association of America (RIAA) veröffentlichte eine Halbjahresbilanz für 2014 zur Lage des Musikmarktes in den USA. Die Musikindustrie verbucht im US-Markt zum Halbjahr ein Umsatzrückgang von fast fünf Prozent.

Der digitale Markt

Die Einnahmen aus Streamingdiensten wuchsen zwar weiter, jedoch fangen diese Zuwächse nur die Verluste aus dem Verkauf von Downloads auf. Die Umsätze der Plattenfirmen aus der Vermarktung von Musik über kostenpflichtige Streamingabos stiegen laut der RIAA-Statistik nach Endverbraucherpreisen von 301,4 Millionen Dollar im ersten Halbjahr 2013 um 23,2 Prozent auf 371,4 Millionen Dollar in der ersten Jahreshälfte 2014. Die Abrufe über werbefinanzierte Audio- und Videostreaming brachten 164,7 Millionen Dollar ein, 56,5 Prozent mehr als die 105,2 Millionen Dollar im Vergleichszeitraum.

Abwärts ging es dagegen im Downloadbereich: bei einem Minus von 10,6 Prozent bei den Singledownloads waren es mit 842,4 Millionen Dollar im Vorjahr in den ersten sechs Monaten 2014 nur 752,9 Millionen Dollar. Bei den Albumdownloads und Umsätzen von 543,7 Millionen Dollar lag das Minus zum Vergleichswert in Höhe von 630,5 Millionen Dollar bei 13,8 Prozent.

Physische Tonträger

Die Einnahmen der US-Musikindustrie aus dem Verkauf physischer Tonträger ist ebenso im ersten Halbjahr 2014 kräftig eingebrochen: Formatübergreifend kamen nach Endverbraucherpreisen 898 Millionen Dollar zusammen, ein Minus von 13,6 Prozent zu den noch 1,039 Milliarden Dollar aus dem Vorjahr. Allein CD-Alben steuerten dazu bei Umsätzen von noch 715,6 Millionen Dollar ein Minus von 19,1 Prozent bei.

Einzig Schallplatten sorgten im physischen Bereich weiter für positive Meldung: Die Umsätze mit Vinyl-Alben wuchsen im Vorjahresvergleich von 102 Millionen Dollar um 42,8 Prozent auf 145,7 Millionen Dollar.

Gesamtüberblick US-Musikmarkt

Nach Umsatzanteilen entfielen zum Halbjahr 68 Prozent aller Einnahmen auf den digitalen Bereich; auf Downloads entfielen 41 Prozent der Gesamtumsätze, auf Streamingdienste – Musikabos, werbefinanzierte Abrufe und Onlineradiodienste zusammengerechnet – 27 Prozent. Streaming ist damit fast auf dem Niveau von CD,  DVD und LP: der physische Markt umfasst noch 28 Prozent der Umsätze.

Im Vergleich zum Vorjahrgeht der Trend im US-Markt mit dieser Halbjahresbilanz deutlicher abwärts. Für das Gesamtjahr 2013 hatte die RIAA bei einem minimalen Minus von 0,3 Prozent nach Endverbraucherpreisen noch ein Ergebnis beinahe auf Vorjahresniveau verkünden können.

Die Zahlen in der grafischen Übersicht:

Quelle: RIAA

Vinylboom in Österreich – Absatzsteigerung um 25 Prozent

Vinyl als Wertanlage
Der Absatz von Schallplatten in Österreich 2013 ist um 25 Prozent gestiegen. Das Marktvolumen liegt im Nachbarland bei 2,5 Millionen Euro.

Seit wir diesen Blog gestartet haben, schreiben wir nicht nur regelmäßig über das schwarze Gold und seine Besonderheiten, sondern auch davon, dass der Verkauf von Vinylschallplatten seit einigen Jahren langsam aber stetig wieder wächst. Dies war nicht nur in Deutschland und in den USA der Fall.

Der Absatz von Vinyl ist in Österreich 2013 um 25 Prozent gestiegen, das Marktvolumen liegt bei 2,5 Millionen Euro. Das gab der Musikwirtschaftsverband IFPI am Dienstagabend bei einer Pressekonferenz in Wien bekannt. Weiterhin sei geplant eine Aktion namens Playvinyl, welche die Schallplatte weiter bewerben solle, ins Leben zu rufen. Es sei ein eigener Webauftritt geplant, die Konsumenten will man besonders über soziale Netzwerke erreichen. Vinylfreunde können sich somit online über den spezialisierten Fachhandel und Veröffentlichungen informieren. Zudem kündigte die IPFI eine Plakatkampagne, PR-Artikel zur Imagebildung (Taschen, T-Shirts, etc.) und Kooperationen mit dem Record Store Day und der deutschen Plattenladenwoche an.

Die CD hingegen verliert zunehmend an Boden. Je jünger die Zielgruppe, desto weniger erfahre die CD noch Wertschätzung, hieß es. Die Disc wird als pragmatischer Träger digitaler Informationen gesehen, „der zum banalen Alltagsartikel geworden ist und dem es zunehmend an ‚Sexyness‘ mangelt“, so die IFPI. Man fördere zwar im Digitalzeitalter digitale Formate, aber eben auch die Schallplatte.

Quellen: orf.at / wirtschaftsblatt.at

Deutscher Musikmarkt 2014 stabil

Das GIF-Schaubild zur Entwicklung der Musikindustrie der letzten 30 Jahre ist natürlich kein Grund zur Panik. 😉 Die Entwicklung auf dem deutschen Musikmarkt ist auch 2014 stabil. Dies teilte der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) in diesem Monat mit. Der Umsatz aus physischen und digitalen Musikverkäufen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres belief sich auf 656 Millionen Euro. Alles in allem bedeutete dies einen leichten Rückgang von 0,8 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2013.

Deutscher Musikmarkt bleibt stabil

Deutscher Musikmarkt bleibt stabil. Quelle: BVMI

Laut BVMI bleibt die CD, die einen leichten Umsatzrückgang (-3,6 Prozent) zu verzeichnen hatte, der wichtigste Tonträger auf dem deutschen Musikmarkt. Rund zwei Drittel (65,6 Prozent) der Umsätze werden von der CD gestützt. Großen Zuwachs verzeichnete der Bereich des abonnementbasierten und werbefinanzierten Musikstreamings (+77 Prozent) bleibt mit einem Anteil von 7,7 Prozent jedoch noch weit hintendran. Weiterhin erfolgreich ist die Vinyl-Sparte, die verglichen zum ersten Halbjahr 2013 zulegen (+34,5 Prozent) und somit seinen Marktanteil auf 2,4 Prozent steigern konnte.

Deutlich rückläufig entwickelten sich physische Singles (-31,2 Prozent) sowie die Musikkassette (-39,3 Prozent), die nach ihrem 50. Jubiläum im letzten Jahr kaum noch eine Rolle hierzulande spielt. In anderen Ländern erlebt die Musikkassette durch den Cassette Store Day eine kleine Wiedergeburt. Ebenfalls sanken erstmals die Umsätze im Download-Bereich (-7,1 Prozent), was auch mit der Zunahme immer beliebter werdenden Streaming-Angebote zusammenhängt.

„Wir beobachten derzeit am Gesamtmarkt ein vergleichsweise stabiles Marktgeschehen in Deutschland, wobei die CD nach wie vor die tragende Rolle spielt. Anders als in anderen Ländern verlagert sich der Musikkonsum hierzulande in einem moderateren Tempo in die digitale Welt. Dabei zeigt vor allem auch der Blick ins Ausland, dass es nicht die eine digitale Transformation gibt, sondern gerade die Vielfalt der Musikformate im Markt überzeugt. Es ist erfreulich, dass die aktuelle Dynamik im deutschen Markt ohne gravierendere Einschnitte vonstattengeht. Wann wir wieder auf nachhaltiges Wachstum hoffen können, hängt dabei neben dem weiteren Ausbau des legalen Angebots und den Verschiebungen der Nutzungsgewohnheiten der Deutschen vor allem davon ab, dass der durch zahllose unlizenzierte Gratisangebote gestörte Marktplatz im digitalen Raum endlich zu einem fairen Marktplatz wird.“
– Dr. Florian Drücke, Geschäftsführer des BVMI

Quelle: BVMI