Vinylboom in Österreich – Absatzsteigerung um 25 Prozent

Vinyl als Wertanlage
Der Absatz von Schallplatten in Österreich 2013 ist um 25 Prozent gestiegen. Das Marktvolumen liegt im Nachbarland bei 2,5 Millionen Euro.

Seit wir diesen Blog gestartet haben, schreiben wir nicht nur regelmäßig über das schwarze Gold und seine Besonderheiten, sondern auch davon, dass der Verkauf von Vinylschallplatten seit einigen Jahren langsam aber stetig wieder wächst. Dies war nicht nur in Deutschland und in den USA der Fall.

Der Absatz von Vinyl ist in Österreich 2013 um 25 Prozent gestiegen, das Marktvolumen liegt bei 2,5 Millionen Euro. Das gab der Musikwirtschaftsverband IFPI am Dienstagabend bei einer Pressekonferenz in Wien bekannt. Weiterhin sei geplant eine Aktion namens Playvinyl, welche die Schallplatte weiter bewerben solle, ins Leben zu rufen. Es sei ein eigener Webauftritt geplant, die Konsumenten will man besonders über soziale Netzwerke erreichen. Vinylfreunde können sich somit online über den spezialisierten Fachhandel und Veröffentlichungen informieren. Zudem kündigte die IPFI eine Plakatkampagne, PR-Artikel zur Imagebildung (Taschen, T-Shirts, etc.) und Kooperationen mit dem Record Store Day und der deutschen Plattenladenwoche an.

Die CD hingegen verliert zunehmend an Boden. Je jünger die Zielgruppe, desto weniger erfahre die CD noch Wertschätzung, hieß es. Die Disc wird als pragmatischer Träger digitaler Informationen gesehen, „der zum banalen Alltagsartikel geworden ist und dem es zunehmend an ‚Sexyness‘ mangelt“, so die IFPI. Man fördere zwar im Digitalzeitalter digitale Formate, aber eben auch die Schallplatte.

Quellen: orf.at / wirtschaftsblatt.at

4K Blu-ray-Discs und Player Ende 2015

Bereits Anfang des Jahres wurde darüber spekuliert ob und wann eine mögliche neue Blu-ray Disc auf den Markt kommt. Im Rahmen der Internationalen Funk Ausstellung (IFA) gab Victor Matsuda, Marketing-Chef und Sprecher der Blu-ray Disc Association (BDA), bekannt, dass man weiterhin an einer Blu-ray-Variante für 4K-Filme arbeite.

Die Lizenzfragen sollen bis Mitte 2015 abgeschlossen sein, so dass rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft 2015 passende Discs und Player in den Läden stehen können. Bis dahin seien noch einige Detailfragen zu klären. Klar hingegen ist jedoch, dass auf der 4K-Blu-ray das Kompressionsverfahren H.265/HEVC zum Einsatz kommen wird. Dadurch soll es möglich sein, beispielsweise einen Spielfilm auf eine gewöhnliche Blu-ray Disc Dual Layer mit 50 GB Kapazität unterzubringen. Zum Vergleich: H.265/HEVC arbeitet wesentlich effizienter als MPEG-4/AVC – ein mit HEVC encodiertes Video ist in etwa halb so groß wie dasselbe Video, das mit AVC enkodiert wurde. Dennoch wird es in Zukunft schwieriger, Filme, Serien und Dokumentationen mit hohen Bitraten auf eine 50 GB Disc unterzubringen. Über mögliche, neue Discs mit höherer Speicherkapazität berichteten wir bereits. Welche Speicherkapazität letzten Endes genutzt wird ist noch unklar.

Diverse Streaming-Anbieter bieten bereits Content in 4K-Auflösung an. Die BDA unterstreicht jedoch die Wichtigkeit von optischen Datenträgern, da diese wesentlich langlebiger sind. Darüber hinaus sind sie zuverlässiger als das Internet.
Videostreamingdienste setzen für die Auslieferung von 4K-Videos eine konstante Downstreamrate von rund 16 MBit/s voraus. „Je mehr Informationen gestreamt werden müssen, desto größer wird die Herausforderung für internetbasierte Anbieter“, wird Matsuda vom US-Fachjournalisten Chris Tribbey (Mesa, Media & Entertainment Service Alliance) zitiert. „Packaged Media bietet eine in höchstem Maße kontrollierbare, stabile und bekannte Umgebung – das ist ein fundamentaler Vorteil gegenüber Streamingservices.“

Quellen: heise.de / bluray-disc.de / Mesa

4K Blu-ray Disc ab 2015

4K Blu-ray Disc ab 2015?
Unterschiede der Auflösung von DVD bis 4K

Deutscher Musikmarkt 2014 stabil

Das GIF-Schaubild zur Entwicklung der Musikindustrie der letzten 30 Jahre ist natürlich kein Grund zur Panik. 😉 Die Entwicklung auf dem deutschen Musikmarkt ist auch 2014 stabil. Dies teilte der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) in diesem Monat mit. Der Umsatz aus physischen und digitalen Musikverkäufen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres belief sich auf 656 Millionen Euro. Alles in allem bedeutete dies einen leichten Rückgang von 0,8 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2013.

Deutscher Musikmarkt bleibt stabil

Deutscher Musikmarkt bleibt stabil. Quelle: BVMI

Laut BVMI bleibt die CD, die einen leichten Umsatzrückgang (-3,6 Prozent) zu verzeichnen hatte, der wichtigste Tonträger auf dem deutschen Musikmarkt. Rund zwei Drittel (65,6 Prozent) der Umsätze werden von der CD gestützt. Großen Zuwachs verzeichnete der Bereich des abonnementbasierten und werbefinanzierten Musikstreamings (+77 Prozent) bleibt mit einem Anteil von 7,7 Prozent jedoch noch weit hintendran. Weiterhin erfolgreich ist die Vinyl-Sparte, die verglichen zum ersten Halbjahr 2013 zulegen (+34,5 Prozent) und somit seinen Marktanteil auf 2,4 Prozent steigern konnte.

Deutlich rückläufig entwickelten sich physische Singles (-31,2 Prozent) sowie die Musikkassette (-39,3 Prozent), die nach ihrem 50. Jubiläum im letzten Jahr kaum noch eine Rolle hierzulande spielt. In anderen Ländern erlebt die Musikkassette durch den Cassette Store Day eine kleine Wiedergeburt. Ebenfalls sanken erstmals die Umsätze im Download-Bereich (-7,1 Prozent), was auch mit der Zunahme immer beliebter werdenden Streaming-Angebote zusammenhängt.

„Wir beobachten derzeit am Gesamtmarkt ein vergleichsweise stabiles Marktgeschehen in Deutschland, wobei die CD nach wie vor die tragende Rolle spielt. Anders als in anderen Ländern verlagert sich der Musikkonsum hierzulande in einem moderateren Tempo in die digitale Welt. Dabei zeigt vor allem auch der Blick ins Ausland, dass es nicht die eine digitale Transformation gibt, sondern gerade die Vielfalt der Musikformate im Markt überzeugt. Es ist erfreulich, dass die aktuelle Dynamik im deutschen Markt ohne gravierendere Einschnitte vonstattengeht. Wann wir wieder auf nachhaltiges Wachstum hoffen können, hängt dabei neben dem weiteren Ausbau des legalen Angebots und den Verschiebungen der Nutzungsgewohnheiten der Deutschen vor allem davon ab, dass der durch zahllose unlizenzierte Gratisangebote gestörte Marktplatz im digitalen Raum endlich zu einem fairen Marktplatz wird.“
– Dr. Florian Drücke, Geschäftsführer des BVMI

Quelle: BVMI

30 Jahre Entwicklung der Musikindustrie in wenigen Sekunden

Musikindustrie 1983

So sah es mal aus im Musikbusiness: Kassetten und Schallplatten lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen und die CD war gerade erst geboren. Das sich der Tonträgermarkt in der Musikindustrie in den vergangenen 30 Jahren immer wieder verändert hat steht außer Frage. Der konkrete Ablauf von 1983 bis 2013 wurde von Digital Music News nun in einem fortlaufenden GIF-Schaubild visualisiert. Von der Markteinführung der CD, den damit schwindenden Kassetten- und Vinylverkäufen über die digitale Revolution in den letzten 10 Jahren bis hin zum (angeblichen) Tod physischer Tonträger kann man hier sehen, wie sich der Markt gewandelt hat.

Die Daten basieren auf dem amerikanischen Markt anhand der Recording Industry Association of America (RIAA). Sieht man sich den Verlauf an, lässt sich beobachten wie die CD nach und nach die Kassette und Schallplatte „auffrisst“. Lange kam nach der CD nichts. Erst ab 2004 nimmt der Anteil der CD ab und schwindet dramatisch.

Hierzulande sähe die Grafik vermutlich ähnlich aus. Bis auf das sich die CD in Deutschland nach wie vor größerer Beliebtheit erfreut.

30 Jahre Musikindustrie

30 Jahre Musikindustrie – Quelle: Digital Music News

Quelle: Digital Music News

Der digitale Markt im stetigen Wandel

Interessant ist auch die starke Fragmentierung im digitalen Bereich. Der digitale Markt unterliegt einem stetigen und schellen Wandel. Erst vergangene Woche berichtete Mediabiz von der Zunahme des Streamings – auf Kosten der Downloadzahlen. Insgesamt bleibt die CD bis heute der umsatzstärkste Tonträger, Vinyl stieg in den vergangenen Jahren wieder leicht an.

Update 01.09.2014

Jetzt gibt es eine inflationsbereinigte Grafik mit absoluten Zahlen dazu (via Digital Music News).

Musikmarkt 1973-2013

Musikmarkt 1973-2013 – Quelle: Digial Music News

Kunstprojekt auf Vinyl: My God, It’s Full of Stars

Harmony of the Spheres - LP 12" recycled vinyl record

Harmony of the Spheres – LP 12″ recycled vinyl record
Quelle: Kevin Cooley

Kevin Cooley und Phillip Andrew Lewis schmeißen Schallplatten an die Wand und machen daraus Kunst. Die beiden Künstler haben ein interessantes und sehenswertes Schallplattenprojekt umgesetzt.

Zunächst bestellten die beiden je 500 schwarze und 500 weiße Blank-Vinyls, also Schallplatten auf die noch nichts gepresst wurde. Den Produktionsprozess haben die beiden als Audioaufnahme festgehalten, die Scheiben an eine Wand geschmissen und dies ebenfalls aufgenommen. Die Überbleibsel wurden zurück ins Presswerk geschickt. Die Bruchstücke wurden wiederum zu neuen Platten gepresst, welche die Aufnahme ihrer eigenen Entstehung enthalten.

My God, It’s Full of Stars nannten sie das Projekt – eine Referenz zu Arthur C. Clarkes Roman 2001 aus dem Jahr 1968. Dazu gestalteten die beiden noch eine Verpackung. Schick sieht es allemal aus, seht selbst.

Das Harmony of the Spheres LP Box-Set ist auf 100 Exemplare limitiert. Jede Box enthält neben dem 180 Gramm Vinyl eine nummerierte Liner Note. Das Ganze ist für 300$ zu haben.

Quelle: PIEROGI