DJ scratcht mit Kassetten

DJ Ruthless Ramsey

DJ Ruthless Ramsey – Bild: ruthlessramsey.de

Kassettenfans aufgepasst – DJing ist auch mit dem guten alten Tape möglich. Mit Schallplatten auflegen? Geht so. Mit dem Laptop auflegen? Auf keinen Fall! CDs einschieben? Nicht mit DJ Ruthless Ramsey – er nimmt die gute alte MC.

An den Tapedecks sind die Deckel abmontiert, sodass die Kassetten mit dem Daumen gescratcht werden. Viel Spaß damit!

Kann  man auch buchen 😉 www.ruthlessramsey.com

Trevor Jackson – F O R M A T: Ein Album auf 12 Formaten

Mit seinem Album F O R M A T zelebriert Designer, Künstler und Musiker Trevor Jackson physische Tonträger.  Die neue Veröffentlichung des Briten umfasst zwölf Tracks, wovon jeder Einzelne auf zwölf verschiedenen Tonträgerformaten gepackt wurde. Trevor Jackson – F O R M A T: Ein Album auf 12 Formaten weiterlesen

Die Musikkassette wird 50 – Happy Birthday MC

Schon gewusst? CUE Sound hatte 1981, damals noch als CUE-Recording im beschaulichen Lienen (in NRW bei Münster), seine Anfänge in der MC-Kopierung (siehe auch CUE Sound Historie). Vergangenen Monat schrieben wir über die Rückkehr der Kassette. Nun feiert sie ihren 50. Geburtstag. Da sagen wir doch mal Happy Birthday und Alles Gute.

Erfunden wurde die Audiokassette vom Niederländer Lou Ottens, damals Ingenieur bei Philips. Der heute 87-jährige Ottens hat übrigens auch die CD mitentwickelt. Doch zurück zur MC. Die Philips Compact Cassette wurde Ende August 1963 vorgestellt und löste somit die sperrigen, großen Tonbänder ab. Und zwar auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin, die ja auch bald wieder stattfindet. So kam es dazu, dass man vor allem in den 1980er und 1990er Jahren Musik vom Radio aufnahm (und wie sehr man es hasste, wenn der Radiomoderator zu früh losplapperte) oder von Schallplatten auf das Tonband überspielte. Das Geschrei war groß, wenn ein Bandsalat entstand und schnell ein Bleistift her musste.

Mittlerweile ist in vielen westlichen Ländern die Produktion von Compact Cassetten zwar eingestellt worden, aber in einigen Nischen ist das robuste Medium nach wie vor beliebt: zum Beispiel bei Bandprojekten mit DIY (Do-It-Yourself)-Attitüde oder im Kinderzimmer als Hörspiel.

50 Jahre . Die Compact Cassette hat viel erlebt

50 Jahre sind eigentlich kein Alter. Dennoch hat die Kassette schon einiges mitgemacht. Eine zeitlang war sie sogar, zumindest bei Einigen, nicht besonders beliebt. Mit  Home Taping Is Killing Music startete die Industrie aus der Befürchtung heraus, dass durch das Kopieren Umsatzrückgänge hervorgehen, eine Kampagne, die das Erstellen von Mixtapes kriminalisierte. Kommt einem Bekannt vor, was? Kam auch damals nicht so gut an. Nun wie auch immer… Der Beliebtheit der Kassette hat es keinen Abbruch getan. Sogar heute ist die Kassette noch schick. Schließlich klemmen sich nicht wenige plötzlich eine Schutzhülle in Kassetten-Optik an Ihr iPhone oder Smartphone. Retro ist schick und smart. Heute wie damals in den 1980er-Jahren als Sony mit dem Walkman das Hörverhalten von Musik revolutionierte, indem man quasi überall unterwegs seine Kassetten anhören konnte. Ihren Höhepunkt hatte die MC im Jahr 1991, mit einem Absatz von knapp 1,5 Millionen Stück. Mit der Entwicklung neuer Technologien ging es dann stets bergab für die Kassette.

Heute, im Zeitalter der MP3 und Streaming-Dienste, ist es eine Selbstverständlichkeit, Musik schnell und überall verfügbar zu haben. Damals war das noch etwas Besonderes. Um der schnelllebigen Zeit mit diesem Bericht etwas Wind aus den Segeln zu nehmen, hiermit noch eine Buchempfehlung mit Bezug zur Kassette: Rob Sheffield – Love is a Mix Tape.

In Love is a Mix Tape erzählt Rob Sheffield, Redakteur beim amerikanischen Rolling Stone, entlang von 15 Musikkassetten die Geschichte seiner zu kurzen Liebe zu Renée, einem Mädchen, das eigentlich viel zu cool für den schüchternen Rob war, das sich aber trotzdem in ihn verliebte. Ein Punkrock-Girl, wie es sie nur in den 90er-Jahren gab, als Pavement, Nirvana und R.E.M. eine Musik-Explosion auslösten.Aber auch Elvis, die Rolling Stones, Missy Elliott, Yo La Tengo gehören zum Soundtrack ihrer gemeinsamen Geschichte. Sie heiraten, leben zusammen, kaufen sich einen Hund, und dann stirbt Renée. Rob schafft es nicht, in der gemeinsamen Wohnung zu bleiben, meidet Restaurants und Lokale, die er mit Renée besucht hat. Er schläft nicht und sucht Antworten in der Musik. Dabei ist es unwichtig, ob es sich um gute oder schlechte Songs handelt. Rob Sheffield gelingt es, unprätentiös, leicht und ohne falsche Hemmungen über den Schmerz zu schreiben, den der Tod eines geliebten Menschen auslöst.
– Quelle: Buch-Kurzbeschreibung bei Amazon

Ein Buch in die Hand nehmen nimmt der Digitalisierung erst Recht den Wind aus den Segeln. 😉