Vinyl unter dem Mikroskop

Der Schallplatte mal ganz nah sein? Für alle, die sich schon immer gefragt haben wie es auf dem schwarzen Gold, genauer gesagt in der Rille, ausschaut. So sieht eine Plattennadel unter einem Elektronenmikroskop aus.

Das Bild zeigt die Oberfläche einer Langspielplatte, wobei der kugelförmige Diamantstift, die Plattennadel, in der Rille sitzt. Solche Detailaufnahmen sehen nicht nur schick aus, sondern zeigen deutlich wie genau bei einer Vinyl-Pressung gearbeitet werden muss.

Quelle:

SEM diamond stylus travelling through LP grooves – Quelle: Science Photo Library

Und hier ein weiteres Bild, welches verdeutlicht, wie das mit dem Stereo-Ton funktioniert.

Vinyl Stereo

Vinyl Stereo

Quelle: Science Photo

Nachwuchsförderung: Bausatz für Plattenspieler von m2p

Der Nachwuchs für Vinylliebhaber will gefördert werden. Der Trend für den steigenden Verkauf von Schallplatten belegt dies nur. Make2play (m2p) hat einen Bausatz für Kinder entwickelt, mit dem man auch tatsächlich Schallplatten abspielen kann.

D-Jay - Bausatz für Schallplattenspieler

D-Jay – Bausatz für Schallplattenspieler

Die Musik kommt aus einem aufgesetzten Trichter, nach dem Prinzip eines Phonoautographen. Zielgruppe sind Kinder ab 8 Jahren. Weihnachten rückt schließlich auch immer näher. Hier ein Video dazu.

Vinyl is back! Revive sounds from a different era with this simple record player, composed of a turntable, arm with a needle and an amplifier. It may seem unreal but you’ll be assembling one. In 1856 a machine called phonautograph was built to drew sound waves over a drum blackened with smoke and allowed recordings but not play them. Years later, was created the first phonograph, a device that evolved into the current turntable.

Neben dem Plattenspielerbausatz bietet m2p u.a. auch Bausätze für Morse-Telegraphen, Fernrohre oder Megaphone an.

Quelle:  m2p

Doku Vinylmania in der ARTE Mediathek

In der Nacht von Montag auf Dienstag lief auf ARTE die Dokumentation Vinylmania. In der ARTE Mediathek kann der sehenswerte Film noch einige Tage gestreamt werden. Mit einem Klick auf das Bild kommt ihr zur Doku.

Vinylmania in der ARTE Mediathek

Vinylmania in der ARTE Mediathek

Beschreibung:

Von Tokio bis New York, London, Paris und Prag begegnet man dem rätselhaften Stamm der Sammler, DJs, Musiker und Künstler. Es gibt wieder Geschäfte, in denen sich Leidenschaft in Fieber verwandelt und eine Fabrik, die wieder Millionen Scheiben presst – die Schallplatte ist zurück und das leise Knistern ist wieder da! Woher kommt dieses Revival der totgesagten schwarzen Scheibe?

Was entdecken junge Leute an der Schallplatte, die zwar nie ganz weg war, aber doch eher als Relikt für unverbesserliche Nostalgiker galt? Nun will so mancher der Jugendlichen, die mit unendlich reproduzier- und kopierbaren Musikdateien aufgewachsen sind, dem sinnlichen und emotionalen Geheimnis dieser zerbrechlichen Scheibe näher kommen. Was die Schallplatten-Maniacs immer wussten: „Vinyl doesn’t die“, wird jetzt von denen bestätigt, die Schallplatten cool finden.

Paolo Campana, Autor und Regisseur von „Vinylmania“, ist selbst DJ, die Platten sind sein Handwerkszeug und seine große Liebe. Und allabendlich kommt er mit jungen Leuten ins Gespräch, die sich über die Generationen hinweg für die Geschichten interessieren, die Plattenfans, Musiker und Künstler mit dem Objekt ihrer Begierde verbindet. Natürlich ist das Revival der Schallplatte kein Massenphänomen – wohl aber eines, das eine große Sehnsucht nach Sinnlichkeit zum Ausdruck bringt. Denn im Gegensatz zu einer MP3-Datei kann man die Platte anfassen, scratchen und mit einem stilechten Cover versehen. Und vor allem verbinden sich mit der Scheibe für diejenigen, die mit ihr aufgewachsen sind, häufig die wichtigen Geschichten des Lebens.

„Vinylmania“ macht sich auf die Suche nach der alten und neuen Leidenschaft für dieses Objekt und legt die Welt der Vinylisten in 33 1/3 Umdrehungen pro Minute noch einmal neu auf.

Musikvideo auf Vinyl als B-Seite

Sinclair ZX81 programmes

Sinclair ZX81 programmes

Ein Musikvideo auf einer Schallplatte speichern und abspielen. Klingt unmöglich? Ist jedoch machbar.

Die Single der Solo-Veröffentlichung  des Musiker und Komiker Chris Sievey, später bekannt als Frank Sidebottom, von der Punkband The Freshies mit dem Titel Camouflage hatte ein solches Feature. Statt einen weiteren Song auf die B-Seite zu packen, fanden sich dort drei Computerprogramme.

The Freshies - Camouflage

The Freshies – Camouflage

Man konnte das Video natürlich nicht direkt von der Vinylplatte abspielen. Vorher musste man die Klänge erstmal auf eine Datasette überspielen. Mit dieser konnten die Programme auf dem Sinclar ZX81 ausgeführt werden. Die ersten zwei Programme waren Versionen eines Spieles namens Flying Train, das dritte Programm war schließlich das Musikvideo, welches man hier, von einem Fan aufgenommen und überholt, sehen kann:

Ein Auszug der Videobeschreibung des YouTube-Users soundhog09 verdeutlicht, wie kompliziert der Vorgang war:

[…]The third file was an animated (albeit very basic, and BASIC) pop video for the song on Side-A. I’d seen this demonstrated on TV some time after its release, possibly on Whistle Test, alongside Pete Shelley’s XL-1 which came out slightly later. I never tracked a copy of the record down at the time. Nearly 30 years later, I found an unplayed copy, so set to work.

Quite a few people experimented with cutting computer data tones into vinyl, or even flexidiscs, in the early 1980s. The success rate of loading any of these was pretty bloody dismal, and there are letters/articles bemoaning that fact in several of the computer magazines of the day. One scratch, mark or even a bad mastering/cutting job at the pressing plant would scupper everything. In this case, even though the record was effectively new, it still needed a good clean (using PVA glue) to remove some muck lodged in the groove before I could get a good enough recording of the data with no odd noises, pops or clicks. I then had to filter off the unwanted frequencies at either end, fiddle with the levels and blah blah blah.

The program had to be run on an emulator on the PC, as my ZX81’s 16K RAM pack went missing in the last ice age. The visuals didn’t sync up with the music at all, probably as a result of this, so I chopped, stretched and edited it all over to (hopefully) fit properly, as Mr. Sievey had intended. It may not be the most sophisticated bit of computer animation you’ll see today, but this was visionary stuff nonetheless… You know it is. It really is.

Quelle: us vs. th3m

30 Jahre Entwicklung der Musikindustrie in wenigen Sekunden

Musikindustrie 1983

So sah es mal aus im Musikbusiness: Kassetten und Schallplatten lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen und die CD war gerade erst geboren. Das sich der Tonträgermarkt in der Musikindustrie in den vergangenen 30 Jahren immer wieder verändert hat steht außer Frage. Der konkrete Ablauf von 1983 bis 2013 wurde von Digital Music News nun in einem fortlaufenden GIF-Schaubild visualisiert. Von der Markteinführung der CD, den damit schwindenden Kassetten- und Vinylverkäufen über die digitale Revolution in den letzten 10 Jahren bis hin zum (angeblichen) Tod physischer Tonträger kann man hier sehen, wie sich der Markt gewandelt hat.

Die Daten basieren auf dem amerikanischen Markt anhand der Recording Industry Association of America (RIAA). Sieht man sich den Verlauf an, lässt sich beobachten wie die CD nach und nach die Kassette und Schallplatte „auffrisst“. Lange kam nach der CD nichts. Erst ab 2004 nimmt der Anteil der CD ab und schwindet dramatisch.

Hierzulande sähe die Grafik vermutlich ähnlich aus. Bis auf das sich die CD in Deutschland nach wie vor größerer Beliebtheit erfreut.

30 Jahre Musikindustrie

30 Jahre Musikindustrie – Quelle: Digital Music News

Quelle: Digital Music News

Der digitale Markt im stetigen Wandel

Interessant ist auch die starke Fragmentierung im digitalen Bereich. Der digitale Markt unterliegt einem stetigen und schellen Wandel. Erst vergangene Woche berichtete Mediabiz von der Zunahme des Streamings – auf Kosten der Downloadzahlen. Insgesamt bleibt die CD bis heute der umsatzstärkste Tonträger, Vinyl stieg in den vergangenen Jahren wieder leicht an.

Update 01.09.2014

Jetzt gibt es eine inflationsbereinigte Grafik mit absoluten Zahlen dazu (via Digital Music News).

Musikmarkt 1973-2013

Musikmarkt 1973-2013 – Quelle: Digial Music News