Wer kennt sie noch? Reinigungs-CDs zur Reinigung der Linsen in CD-Laufwerken. Das Optik-Journal Optics InfoBase berichtet nun von einer ganz anderen Möglichkeit, mit ausgedienten optischen Datenträgern zu reinigen.
Der Physiker Din Ping Tsai und ein Forscherteam haben eine Möglichkeit entdeckt, alte Silberlinge zur Reinigung von Abwasser zu verwenden. Die optischen Speichermedien werden als Trägermaterial für Zinkoxid-Stäbchen zweckentfremdet und bilden eine „kostengünstige und effiziente Möglichkeit zur Behandlung der Umwelt“. Die resultierenden Nanostrukturen beschleunigen die Zersetzung organischer Molekulare unter UV-Bestrahlung und wirken als Katalysator. Agent Media schreibt dazu weiter:
In einem Test untersuchten die Experimentatoren den Effekt auf Methylorange. In Wasser gelöst wurde der giftige Azofarbstoff auf die behandelte CD geträufelt. Man ließ die Scheibe rotieren, so dass sich die Flüssigkeit als dünner Film auf dem Datenträger verteilen konnte. Die Messung ergab einen Reinigungseffekt von mehr als 95 Prozent. Allerdings konnten so lediglich 150 Milliliter pro Minute geklärt werden. Für den Einsatz im realen Umfeld wäre es denkbar, viele Discs aufgereiht zu verwenden, um den Durchsatz wesentlich zu erhöhen.
Nun gut, wir sind hier keine Physiker und überlassen das Fachchinesisch den Profis: in dem ausführlichen, englischsprachigen Artikel von Optics InfoBase sind weitere Informationen, Grafiken und Bilder zu finden, welche den Vorgang detailliert beschreiben.
Wohin mit den alten CDs und DVDs? Diese Frage hat sich sicherlich jeder schon gestellt, angesichts der Flut ausgedienter Datenträger. Das klingt doch nach einem vernünftigen Verwendungszweck!