Regelmäßig werfen wir einen Blick auf die Entwicklung des Musikmarkts, der Um- und Absätze physischer Tonträger sowie digitaler Formate. Vor einigen Wochen wurde der Jahreswirtschaftsbericht 2014 des Bundesverband Musikindustrie e.V (BVMI) veröffentlicht. Einige interessante Zahlen stellen wir an dieser Stelle vor.
Zum zweiten Mal in Folge leichter Wachstum
Nach dem erstmaligen Wachstum seit langem im Jahr 2013 des deutschen Musikmarkt konnte gegenüber dem Vorjahr erneut ein Plus von 1,8 Prozent erzielt werden. Interessant zu Beginn des Jahresbericht ist die grafische Veranschaulichung der Umsatzentwicklung der deutschen Musikindustrie von 1984 bis 2014. Zusätzlich wurden einige Meilensteine wie beispielsweise der Marktdurchbruch der CD, Start des MP3-Formats und der Napster-Tauschbörse, Start des Streaming-Portals Spotify in Deutschland eingefügt.
Physische Tonträger bleiben wichtig
Die Besonderheit des deutschen Marktes bleibt die Stabilität physischer Tonträger. In vielen anderen Ländern weltweit hat das physische Geschäft binnen weniger Jahre rasanter abgenommen als hierzulande. In Deutschland verbuchte man ein geringes Minus von nur 1,5 Prozent gegenüber 2013. CDs, Schallplatten, Kassetten, Singles und Videos auf DVD und Blu-ray sorgten im vergangenen Jahr noch immer für rund 75 Prozent der Umsätze. 1,107 Milliarden Euro haben die Firmen 2014 aus physischen Verkäufen umgesetzt. 66,4 Prozent, also zwei Drittel aller Umsätze am Gesamtmarkt, stammten 2014 allein aus CD-Verkäufen. Das macht einen Anteil von 88,7 Prozent an den physischen Umsätzen. 6,9 Prozent des Umsatzes generierten Videos auf DVD, VHS und Blu-ray. Die Verkäufe aus Vinyl stiegen erneut leicht an und erreichten 2,6 Prozent gegenüber 2 Prozent im Vorjahr. Die restlichen Prozente verteilen sich in der Nische (zum Beispiel MC, DVD-Audio, SACD, Pure Audio Blu-ray).
Streaming und Download werden wichtiger
Der digitale Markt ist 2014 stärker gewachsen als im Jahr davor. Das Geschäft aus Downloads und Streaming-Erlösen stieg um 13,1 Prozent (2013: +11,7 Prozent) und konnte eine Umsatzsumme von insgesamt 371 Millionen Euro verbuchen. Der Anteil am Gesamtmarkt lag bei 25,1 Prozent. Der minimale Rückgang des physischen Marktes konnte durch das digitale Geschäft mehr als kompensiert werden.
Deutsche Musikindustrie 2014 in Zahlen und Grafiken
Entwicklung weltweiter Musikmarkt
Deutschland bleibt mit Blick auf die größten Musikmärkte drittgrößter Markt. Nicht nur die Entwicklung des deutschen Musikmarktes, sondern auch die internationale Situation, digital und physisch, wird im Jahresbericht erläutert. Dort wird aufgezeigt, dass Japan und Deutschland zu den stärksten Player im physischen Markt gehören. Weltweit nahmen die physischen Verkäufe jedoch von 7,42 Milliarden auf 6,82 Milliarden US-Dollar ab. Zum Vergleich: in Schweden und Südkorea mit 92 bzw.91 Prozent, gefolgt von Norwegen (88 Prozent) und Finnland (75 Prozent) liegen die Streaming-Anteile am Digitalgeschäft im höchsten Bereich.
Quelle: Viele weitere Informationen und Grafiken zu Umsatz- und Absatzzahlen, Informationen zu den Themen Musikfirmen, Hör- und Kaufverhalten in Deutschland sowie weitere interessante Studien finden sich im Jahresabschlussbericht.