Regelmäßig werfen wir ein Auge auf die Entwicklungen der Musikmärkte – in Deutschland, aber auch international. Von Kontinent zu Kontinent sind dabei immer wieder große Unterschiede im Konsumverhalten von Musik zu beobachten. Während zum Beispiel in Deutschland und Japan physische Tonträger den größten Anteil stellen, sieht das in anderen Ländern ganz anders aus. So auch in den USA.
Alles in allem blieb der Musikmarkt in den Vereinigten Staaten im Jahr 2014 stabil. Der Branchenverband RIAA vermeldet ein kleines Plus nach Großhandelspreisen, die Zahlen nach Verbraucherpreisen waren beinahe auf Vorjahresniveau. Laut Jahresbilanz lagen die Einnahmen um zwei Prozent im Plus bei 4,86 Milliarden Dollar. Nach geschätzten Verbraucherpreisen nahmen die Unternehmen der Musikwirtschaft rund 6,97 Milliarden Dollar ein. Im Vergleich zu 2013 etwa 0,5 Prozent weniger.
Streaming wächst weiter
Ein Blick in die einzelnen Geschäftsbereiche zeigt, dass digitale Verkäufe in den USA den stärksten Anteil stellen. Zwar gab es Einbußen bei den Erlösen aus Downloads, jedoch erneut Zuwächse beim Streaming . Trotz Rückgang entfiel mit 37 Prozent der ggrößte Anteil aus Downloadverkäufen. Dass der Digitalmarkt in den USA aber mit Umsätzen von insgesamt 4,51 Milliarden Dollar um 3,2 Prozent wuchs, zeigt, dass die Zuwächse bei der Vermarktung von Musik über kommerzielle und werbefinanzierte Streamingangebote zumindest die Einbußen aus dem Downloadverkauf ausgleichen konnten. Der Marktanteil der Streamingdienste wuchs von 21 Prozent im Jahr 2013 auf 27 Prozent im Jahr 2014.
Physische Tonträger – Vinyl steigt, CD sinkt
Der Rückgang im physischen Markt, dessen Umsatzanteil von 35 Prozent im Vorjahr auf 32 Prozent sank, setzte sich fort: Formatübergreifend sanken die Umsätze in diesem Bereich um 7,1 Prozent. CDs stellen mit 1,854 Milliarden Dollar immer noch den größte Einzelposten in der Gesamtbilanz der physischen Tonträger. Mit einem Umsatzanteil von 27 Prozent als Einzelformat ist die CD auf dem Niveau des gesamten Streaminggeschäfts. Im Vergleich zu 2013 gingen die Verkäufe der Silberlinge um 12,7 Prozent zurück. In der Nische konnte die Vinyl-Schallplatte derweil um 49,4 Prozent auf fast 315 Millionen Dollar zulegen. Laut Jahresbericht erreicht das schwarze Gold mit 14 Prozent erstmals seit 1987 eine zweistellige Prozentzahl im physischen Markt. Im Gesamtvergleich erreicht Vinyl etwa 4,5 Prozent Marktanteil.